Case Study: Wirtschaftsmediation
Das Fallbeispiel Wirtschaftsmediation zeigt die Konfliktlösung zwischen zwei Abteilungen bzw. Abteilungsleitern
Anonymisiert und stark vereinfacht zum Schutz der Beteiligten
Ausgangssituation
Es gab einen großen Konflikt zwischen zwei Abteilungen eines Kunden.
Zwei Abteilungsleiter sprachen eine lange Zeit nicht miteinander, da es Unstimmigkeiten und verschiedene Sichtweisen der jeweiligen Führungsstile gab. Das Arbeiten miteinander wurde zu einem Desaster. Nach dem sich die Personalabteilung dies einige Monate angeschaut hat, initiierte sie die Mediation, damit beide Parteien wieder miteinander arbeiten und sprechen konnten.
Phase 1: Einleitung der Mediation
Eine Zielvereinbarung erfolgt, beide Parteien erklärten sich bereit nach einer Lösung zu suchen und darüber eine Einigung herbeizuführen. Die Grundsätze der Mediation wurden beiden Parteien ausführlich erklärt und abgestimmt (insbesondere Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und Eigenverantwortlichkeit wurden nochmal länger erklärt, weil es in den Bereichen zu Fragen kam).
Der Aufbau wurde in Phasen erklärt und Gesprächsregeln wurden verdeutlicht. (insbesondere das „Ausreden lassen“).
Phase 2: Themensammlung
Diese fallrelevanten Themen wurden identifiziert:
Thema 1:
Abteilungsübergreifende Kommunikation und Transparenz ist nicht gegeben
Thema 2:
Kein wertschätzender Umgang zwischen den Abteilungsleitungen
Thema 3:
Unsicherheit bei den Mitarbeitern der jeweiligen Abteilungen durch das Verhalten der Vorgesetzten
Phase 3: Interessensklärung
Wie wurde auf die Bedürfnisse / Interessen beider Parteien eingegangen?
Dialoge wurden im Ping Pong und Windows 1 geführt, parallel wurde von dem Mediator paraphrasiert, sodass es ein klares Verständnis von dem Gesagten gab. Dabei wurde festgestellt, dass die Personen oft aneinander vorbeigeredet haben und das eigentliche Problem viel weiter unter dem „Eisberg“ lag.
Die Sammlung der Lösungsoptionen fand im Brainstorming statt, als die Parteien in der Lage waren aufeinander zuzugehen und gemeinsam zu schauen welche Kompromisse sie miteinander eingehen können.
Die Ideen/Lösungsvorschläge wurden priorisiert und bewertet. Durch einen demokratischen, werteorientierten Führungsstil und eine wertschätzende Haltung den Mitarbeitern und anderen Leitungen gegenüber, wurde besser mit den Themen der anderen Partei umgegangen.
Durch regelmäßige Jour fixe Termine und gemeinsame Lunch-Pausen, wollen beide die Kommunikation und Transparenz ausbauen und ebenfalls deren Mitarbeitenden zeigen, dass zwischen beiden Abteilungen wieder alles in Ordnung ist.
Gemeinsame Teambuildingmaßnahmen und Off-Sides wollen beide Abteilungen miteinander durchführen, um das Band wieder zu stärken.